Der erste Arbeitstag meines Lebens ...
Der erste Arbeitstag meines Lebens … öffnete mir die Augen … und fühlte sich an … wie ein gehöriger Tritt in den Arsch. Ich saß an einem Schreibtisch in einem Großraumbüro. Stimmengewirr und die Geräusche der damaligen Zeit. Laute Telefonglocken und Geräte, die kaum noch jemand kennt. Neben mir saß eine Kollegen und suchte Belege, die als Micro-Fiches abgelegt worden waren, das seltsame Grün des riesigen Monitors zauberte ein diffuses Licht in den riesigen Raum unter dem Dach des Warenhauses.
Die ersten Wochen verbrachte ich, wie diesen ersten Tag … ich saß unendlich lange, acht Stunden, auf meinem wenig bequemen Schreibtischstuhl und kontrollierte Waren-Eingangslisten mit den dazugehörigen Bestelllisten. Unzählige Zahlenkolonnen türmten sich vor mir auf und warteten darauf, dass ich sie mit einem Häkchen oder einem Fragezeichen versehe…
Noch heute fallen mir schlagartig die Augen zu … wenn ich nur daran denke. Also kehre ich augenblicklich zurück in die Gegenwart.
Erneut sitze ich unter einem Dach in einem riesigen Raum und der Spitzgiebel schenkt mir die großzügige Freiheit, die ich zum Leben benötige. Meine Augen streicheln meinen Arbeitsplatz, betrachten die Hämmer, die an Haken im Holz des Schmiedeplatzes hängen. Jeden Tag begrüßt mich die Beize in ihrem gläsernen Gefäß und erinnert ich an die phantastischen Möglichkeiten, die mit meinen Händen erdenken und erschaffen kann. Durch riesige Fenster, die einen beruhigen Blick in die Ferne erlauben, fällt besonderes Licht auf meine Schätze … gesammelt in einem bisherigen Leben. In vielen Jahren, die scheinbar nur ins Land zogen, um eine neue Zeit zu erschaffen. Um Wünsche und Träume lebendig werden zu lassen, die immer schon in mir waren, schlummerten … bis die Zeit gekommen war … um sie zu erwecken …
Sie erwachten durch einen Kuss und vertrauten den Worten, die die Sonne mir in einem berauschenden Sommer zuflüsterten. Starke Hände meinten es plötzlich gut mit einer zarten Seele und erschufen, was längst in wunderschönen Bildern in Träumen zu begeistern vermochten. Geborgenheit verwandelte sich, nimmt Gestalt an … in einem ganzen Raum … streckt ihre Hände aus …